Vientiane, Laos

Freitag-Dienstag, 13. - 17. April 2018

 

Nachdem wir so viele Kriegsgebiete gesehen haben, wollten wir im COPE-Zentrum (www.copelaos.org) in der Hauptstadt von Laos - Vientiane - die Menschen mit unserem Besuch und zeitgleicher Spende unterstützen.

Zudem standen 3 Bäckereien auf dem Programm und jeder der Koni kennt, weiss wie lange er schon auf einen Biskuitkuchen (Eierschwer ;-)) wartet und nach der Ankunft direkt dort hinwollte.

 

Dann gibt es dieses gigantische "T-Shop Lai Gallery" Einkaufszentrum (mit Düften und Seifen von selfmade-parfumier Michel Saada, dann mit Schildkröten eingelegte Möbel, Armspangen, Drucke, Füllfederhalter, Karten

-> alle Waren werden aus nachhaltigen lokalen Erzeugnissen hergestellt!) das Betty sehen wollte.

Wir haben viel vor und sind froh, 4 ganze Tage hier zu haben. :-)

 

 

Dass die Chaoten...ähhh... Laoten crazy sind, wussten wir, auch dass sie gerne "LauLau Water" (Reisschnaps) und BeerLao trinken.

Aber dass die Narren für ihr Neujahr eine ganze Woche alles, aber schon GAR alles schliessen, war uns nicht bewusst. Konis Enttäuschung stand im Gesicht geschrieben, als uns ein laotisches Schild irgendwas erklärte und die abgesperrten Türen es uns dann bestätigte. Betty hätte auch gern ein luftiges Schokocroissant verdrückt, dass es grad hart ist, zu schreiben, dass wir dann zum Frühstück, das übliche zu uns nahmen, nämlich "fried rice with vegetables, no chili, please".

 

Zu euch gesagt, war die geschlossene Bäckerei nicht das Schlimmste, aber wirklich schade fanden wir, dass auch das COPE-Zentrum zuhatte, wegen dem waren wir eigentlich in der Stadt. Naja, vielleicht hätten wir uns hierzu nicht auf die Öffnungszeiten der Homepage stützen dürfen.

 

Wie auch immer. Wir liefen von der Bäckerei zurück zum Hotel - bzw. wollten wir, aber als wir auf die Hauptstrasse einbogen, wurden wir beide mit einen Kübel voller Wasser angeschüttet.

BAAAAMMM!!
Happy New Year LAOS :-)))

 

Das Water Festival konnten wir auch von weitem hören - laute Technomusik in der ganzen Stadt.

Da schauten wir natürlich einen Sprung vorbei :)

Bis wir daheim waren, war nichts mehr trocken, aber bei 38 Grad (!) war es fein :) 

 

Laos feiert das Pi Mai, das neue Jahr wie Thailand und Myanmar, ausgelassen. Überladene Jeeps, Pick-Ups und

Tuk-Tuks verstopfen die Straßen. Auf der Ladefläche eines Kleintransporters tanzen junge Frauen und aus allen Richtungen tönt  laute Musik. Die Stimmung ist ausgelassen und alle sind klitschnass. Seit einigen Stunden tobt eine Wasserschlacht, und ein Ende ist nicht in Sicht.


Den Ursprung hat Songkran, in Laos eigentlich Pi Mai oder Songkan genannt, in rituellen Waschungen. Dabei erweisen junge Menschen älteren Familienmitgliedern ihren Respekt, indem sie etwas Wasser über deren Hände gießen. Zuvor wurden Blüten hinein gegeben, um einen wohlriechenden Geruch zu erzeugen. Auch die Buddha-Figuren in den Tempeln werden zum Neujahrsfest mit Wasser begossen. Viele Menschen nutzen die freien Tage, um das eigene Haus komplett zu reinigen.

Die nächsten Tage schlugen wir mit planen und buchen rum.

Und dann kam Dienstag, der 17.4. und es hiess Abschied nehmen von Laos.

 

Der Abflug war um 7.00 Uhr morgens, mit Zwischenstopp in Pakse (Laos) und Ankunft um 10.00 Uhr in

Siem Reap, Kambodscha.

 

Was wir im 2t letzten Land unserer Reise tun und wie's weiter geht erfährt ihr im nächsten Reiter bzw. hier.

 

Ganz liebe Grüße ein letztes Mal aus Vientiane - Laos

 

 

Betty&Koni

 

 

Kommentare: 2
  • #2

    birgit (Donnerstag, 19 April 2018 14:36)

    wie oft feiert ihr neu Jahr :-) die kalte dusche isch sichr angenehm xi bi deanna temeratura eure täg sind jetzt zellt nur noch sechs wocha
    ich freu mi.
    bi gspannt uffa nögscht bericht
    bissou ussam ländle

  • #1

    Steffi (Dienstag, 17 April 2018 15:21)

    Cool - Laos scheint ein ein interessantes und doch spannendes Land gewesen zu sein :) DANKE für die tollen Berichte. :) Bis bald, Bussi von daheim


 

Phonsavan, Laos

Dienstag, 10. April 2018

 

Phonsavan ist übersät mit Kriegsnarben. Die Einheimischen versuchen den bestmöglichen Nutzen aus entschärften Blindgängern zu ziehen und benutzen diese als Dekoration für Häuser. Während andere Teile des Landes weiter nach oben streben, bleibt sich dieser Ort treu. 

 

Bleibendes Erbe

Zwischen 1964 und 1973 führten die USA die massivsten Luftangriffe der Geschichte durch. Dabei flogen sie 580.344 Einsätze über Laos und warfen mehr als 2 Millionen TONNEN Bomben auf ein Land ab, das kleiner ist

als Neuseeland. Das entspricht einer Flugzeugladung von Bomben, alle 8 Minuten und 24 Stunden pro Tag

-  für 9 lange Jahre  - oder etwa 1 Tonne Sprengstoff auf jeden Mann, jede Frau und jedes Kind in Laos zur damaligen Zeit. Pro Tag kostete der Krieg 2,2 Millionen USDollar! 

Rund 30% der Geschosse, die auf das Land gingen, explodierten nicht, wodurch das Gebiet noch heute mit

80 Millionen (!) Blindgängern verseucht ist!

 

Die Bewohner im östlichen Laos, vor allem in der Provinz Xieng Khoung, wo wir grad sind, leben täglich mit der beängstigenden Explosionsgefahr. 

Seit die britische "Mines Advisory Group" 1994 mit den Säuberungsarbeiten begann, konnte ein winziger Prozentsatz von 250.000 Bomben beseitigt werden. Laut dem Premierminister sind das 0,3% der noch nicht entschärften Blindgänger im Land! Jeden Tag werden 2 "Bombies", so wie die EInwohner die kleinen Kugeln nennen, entschärft. Beim gegenwärtigen Stand der Dinge wird es noch 100 Jahre dauern, bis das Land vollkommen sicher ist!

 

Das UXO Information Center (www.maginternational.org) gibt unglaublich viel Einblick in einen Alltag der verletzten Menschen und hilft ihnen künstliche Gliedmassen und Rollstühle zur Verfügung zu stellen.

Die meisten Menschen, im letzten Monat waren es 9, davon 1 Toter, verlieren ihre Hände und Augen bei der Feldarbeit oder wenn spielende Kinder auf die Minen treten oder diese aufnehmen und den Eltern zeigen wollen.

 

Schaut euch die Dokumentation über das heutige Leben der Bewohner an. 

Unglaublich, dass die USA keine Truppen zur Säuberung schickt!

Stattdessen kamen 2004 deutsche Soldaten, im Auftrag der USA um einen weiteren Teil des Gebietes zu säubern.

 

cluster-Bomb = eine grosse Bombe, die sich beim Abwurf öffnet und 100erte kleine Kugelbomben (Mienen oder wie's die Einheimischen nennen "bombies", von denen es heute noch so viele nicht entschärfte gibt) verstreut.

Am Nachmittag fuhren wir etwas ausserhalb und sahen fast mehr als wir sehen wollten.

Bomben und Krater so weit das Auge reicht.

 

Obwohl das Gebiet hier gesäubert ist, ist es ein komisches Gefühl wenn man (mit grossen Augen) durchs Gras läuft... und am anderen Ende ganz ankommt.

Wie traurig, dass es bei vielen nicht der Fall ist und somit meistens die stärkste Person in der Familie ausfällt

(Vater oder Mutter bei der Reisarbeit) und den Lebensunterhalt nicht mehr bezahlen kann.

So rutschen die Menschen von der Armut ins Elend ab.

Eine schwierige und traurige Situation!

7. September 2016 - ein Bericht von Peter Symonds

Barack Obama traf am Montagabend in Vientiane, der Hauptstadt von Laos, ein. Zum ersten Mal kehrt damit ein amerikanischer Präsident an den Schauplatz eines der blutigsten Verbrechen des US-Imperialismus zurück.

 

Der verdeckte Krieg der CIA in Laos gehört zu den schrecklichsten Kriegsverbrechen des amerikanischen Imperialismus. Laos bleibt das Land, das, gemessen an seiner Bevölkerungszahl, die schwersten Bombardements der Geschichte erlebt hat.


Die USA benutzten jeden schmutzigen Trick, um die Regierung des Königreichs Laos zu stützen und zu verhindern, dass nordvietnamesische Soldaten und Nachschub über den sogenannten Ho-Chi-Minh-Pfad in Laos und Kambodscha nach Südvietnam gelangen konnten.
Die CIA spielte dabei eine zentrale Rolle, da der Krieg totgeschwiegen wurde. Mit zunehmender Schwächung der königlichen Armee rekrutierte die CIA unter Bergstämmen, vor allem unter den Hmong, eine antikommunistische Guerillatruppe von ca. 30.000 Mann, versorgte sie mit Waffen und bildete sie aus. 


Der Schlächterei fielen etwa 350.000 Männer, Frauen und Kinder zum Opfer. Ein Zehntel der Bevölkerung wurde durch die Kämpfe zu Flüchtlingen. Die Hmong-Verbündeten der CIA verloren so viele Kämpfer, dass sie Kinder ab acht Jahren zwangsrekrutierten. Um den Krieg zu finanzieren, bauten die Hmong mit Hilfe der CIA Opium an und verkauften es, was zu einem Aufschwung des weltweiten Heroinhandels beitrug. Die CIA-Fluggesellschaft Air America brachte die Drogen außer Landes.


Der heimliche Krieg verwüstete das Land. „Ein Dorf nach dem anderen wurde dem Erdboden gleichgemacht, unzählige Menschen verbrannten durch Bomben oder durch Napalm und weißen Phosphor bei lebendigem Leib, oder wurden durch Minen in Stücke gerissen“, heißt es in einem Bericht. Gigantische Mengen von Blindgängern bedecken beinahe ein Drittel des Landes und haben seit Ende des Krieges mindestens 20.000 Menschen getötet oder verkrüppelt.

Mehr als 12.000 Überlebende sind auf ständige medizinische Behandlung und Rehabilitation angewiesen.“
Die USA stellten bisher lächerliche 118 Millionen Dollar bereit, um nicht explodierte Bomben zu entschärfen. 

 

Der Zusammenbruch der Sowjetunion und das Ende des Kalten Krieges führten nicht zu Frieden. Das Streben des amerikanischen Kapitalismus, seinen Niedergang durch den Einsatz militärischer Gewalt zu kompensieren, hat in den vergangenen 25 Jahren zu ständig neuen Kriegen geführt. Wie schon Laos, Indonesien und Korea sind auch andere Länder – Afghanistan, Irak, Syrien und Libyen – durch das Streben des US-Imperialismus nach globaler Hegemonie verwüstet worden.

 

Nur die Arbeiterklasse kann die Katastrophe eines neuen Weltkriegs abwenden. Deshalb ist der politische Kampf des Internationalen Komitees der Vierten Internationale, eine internationale Antikriegsbewegung aufzubauen, so wichtig und notwendig. Sie muss die Arbeiter in den USA, China, ganz Asien und weltweit vereinen, um den Kapitalismus zu beenden und die Gesellschaft auf sozialistischer Grundlage neu aufzubauen.


Peter Symonds

 

Unser geplanter 2 tägiger Zwischenstopp in Vang Vieng haben wir gekürzt. Die Stadt hatte für uns nicht viele Reize, sodass wir am nächsten Tag bereits zur Hauptstadt von Laos, nach Vientiane, gefahren sind.

 

Hier haben wir noch 3 interessante Sachen vor, bevor wir uns von Laos verabschieden und nach Kambodscha aufbrechen. Dort wartet das 8. Weltwunder auf uns :-).

 

 

Ganz liebe Grüße und euch allen ein schönes Wochenende - hoffentlich mit viel Sonnenschein!

 

 

Betty&Koni

 

Kommentare: 2
  • #2

    Markus (Dienstag, 17 April 2018)

    Man bekommt schon ein anderes Bild von der Weltpolizei, wenn man das sieht...
    Das schöne trotzdem.. Zu sehen wie die Leute dort trotz grosser Armut und minimum standard so fröhlich sind... Könnten sich hier viele eine Scheibe abschneiden...
    Tolle Berichte und Bilder! Fahre täglich mit ��
    Bitte unbedingt Fotos machen von den gegrillten Vogelspinnen in Kambodscha.
    Glg

  • #1

    buadi (Montag, 16 April 2018 22:20)

    Hi ihr zwei.
    Bin froh, dass ihr weiter reist! Ist ja eine bomben Stimmung in Laos!
    Geil - Ankor Wat erwartet euch..
    viel Spaß noch in den letzten stunden in laos!

    Bussi �


 

Vieng Xai, Nordostlaos

Sonntag, 8. April 2018

 

Dieses schöne Vieng Xai sieht nicht aus, wie ein Ort, der 9 Jahre unter Luftangriffen der Amerikaner gelitten hat. Seine 450 Kalksteinhöhlen dienten während des Kalten Kriegs (1964-1973; der geheime Konflikt in Laos verlief parallel zum Vietnamkrieg) über 23 000 Menschen als Zufluchtsstätte und beherbergten Bäckereien, ein Krankenhaus, eine Schule, eine Metallfabrik sowie die Zentrale der kommunistischen Partei Pathet Lao.

 

Während nahe der praktisch unangreifbaren Höhlen die Bomben fielen, plante Kaysone Phomvihane, der spätere Premierminister des Landes, in einer dunklen Grotte die Umwandlung des Landes, umgeben von einem gerahmten Foto Che Guevaras (in Cordoba, Argentinien waren wir in seinem Haus, das nun ein Museum ist) und ein paar anderen Andenken.

 

Von den 450 Vieng-Xai-Höhlen sind nur 6 Stück für Besucher geöffnet. Das Land hat zu wenig Geld um die anderen Höhlen sicher zu stellen und den Zugang zu ermöglichen. Unser Führer meinte: "kommt in 5-10 Jahren nochmals, dann sind bestimmt noch mehr Höhlen zugänglich."

 

Die "Tham Than Kaysone Phomvihane" Höhle, in der Kaysone lebte und die Versammlung des Politbüros abhielt, ist am stimmungsvollsten. Weil der Strom oft ausfällt, sollten wir eine Taschenlampe mitbringen; wir hatten aber Glück. In der Umgebung der Höhlen erstrecken sich wunderschöne Gärten, die schnell vergessen lassen, was die Einheimischen der Provinz erleiden mussten.

Mit einem Audio-Guide erhielten wir super Informationen über die historischen Hintergründe und bekamen eine Idee wie die Menschen es schafften, während der Kriegsjahre in den Höhlen zu überleben.

 

Die "Tham Than Nouhak Phoumsavan" liegt gleich gegenüber der ersten Höhle und war der Unterschlupf eines der Regierungsmitglieder. Sogar sein früherer Jeep steht noch in der Garage.

Vor der "Souphannouvong Höhle" liegt der "rote Prinz" der von den einheimischen erschlagen wurde, begraben.

Eine weitere Höhle die uns faszinierte!

Per bike ging's zur Spitalshöhle. Hier kamen einige Kinder zur Welt und die kleine verrusste Höhle, diente als Krematorium.

 

Eine Krankenschwester von damals, die heute noch lebt, berichtete, dass die Schwierigkeit darin lag, dass oftmals der Strom ausgefallen ist, und sie im Öllampen-Lichtschein Operationen vornehmen mussten.

Die Menschen versuchten in den 9 Höhlen-Jahren sich das Leben so schön wie möglich zu gestalten.

An die frische Luft durften und konnten sie nur bei Dunkelheit. Farbige Kleidung sowie weisse oder rote Hühner wurden gegen braun, grün oder schwarze Kleidung bzw. schwarze Hennen ausgetauscht. So bekamen die Farben nach dem Krieg eine ganz neue Bedeutung - nämlich Freiheit!

 

Um 18.00 Uhr wurde das Abendessen serviert. Kochen gestaltete sich immer schwierig, da der aufsteigende Rauch das Versteck auffallen hätte lassen. Auch der Reis durfte nur in der Nacht geerntet werden, da jede Bewegung, auch die einer Henne, von den Fliegern entdeckt worden waren und sofort bombardiert wurde.

 

Die Kampfflieger bombardierten bis zu 12 x am Tag. In den 2 Jahren zwischen 1968-1970 wurden die Menschen auf die Flugtöne geschult, sodass sie wussten, ein Flieger mit tiefem Ton, wird Bomben absetzen, hingegen ein Flieger mit leisem Ton und grösserer Entfernung sind nur Späher.

 

Die Provinz um Vieng Xai wurde von den USA als "freie Zone" eingestuft. Dass hiess, dass sie in dieser Region mit fragwürdiger Härte sich die Erlaubnis nahmen, alles sich Bewegende zu vernichten!

Egal ob Frauen, Kinder oder Soldat.

 

Der "Khamtay Siphandone und Xanglot Höhlenkomplex" bat Schutz für über 3000 Menschen.

 

In der scheinbar kleinen Höhle, wird man durch einen Treppenabgang ins erstaunliche Naturhöhlensystem geführt. Dort befanden sich der Militärszweig mit über 2000 Soldaten (dort wurden sie auch geehrt) und ein Theater, in dem freitags immer eine Vorführung stattfand.

 

Bemerkenswert ist, dass keine Menschen zu Tode kamen, die sich in den 450 Höhlen aufhielten, auch wenn die Bomben direkt neben der Höhle einschlugen (siehe unteres Bild).

(Weiter südlich wurden 350 Menschen durch eine Bombe in einer Höhle getötet).

Für uns als Geschichtsfan's war es sehr beeindruckend und wir wollten die tour gleich ein 2tes Mal machen :)

 

Unvorstellbar, dass so viele Menschen miteinander und so eng nebeneinander über so viele Jahre leben konnten.

Da darf man sich nicht wundern, wenn einige der Opium-Sucht verfallen waren.

 

 

Aufgrund der Höhenlage von 1200m sollte man im trockenen Winter warme Kleidung tragen, zumindest nachts und so lange bis der dichte Morgennebel sich aufklärt.

Hier ist aktuell zwar nicht Winter, aber als wir in kurzen Hosen und mit T-shirt ausstiegen schlotterten wir bei 12 Grad ordentlich!!

Die Warmwasserdusche entpuppte sich als 15 Liter Boiler der wohl schon länger nicht mehr entkalkt wurde und die hauchdünne Decke gab auch nicht übrig viel Wärme ab.

 

Aber endlich sehen wir den blauen Himmel wieder und die Luft ist spürbar frischer!

Mit langen Socken und langem Häs gings dann ins Bett!

 

Gute Nacht aus Vieng Xai - nur 1h westlich von der Grenze Vietnam's entfernt,

 

 

Betty&Koni

 

 

Kommentare: 1
  • #1

    Mum (Donnerstag, 12 April 2018 09:13)

    Eigentlich Elend pur und dennoch scheinen die Menschen zufrieden zu sein.
    Genau das wollt ihr erleben....
    Genießt die herrliche Natur und so manchabe leuchtende Augen.
    Drück euch ganz fest �


 

Laos aktuell


Bis 2008 stand Laos gut da.
Dann jedoch ging die amerikanische Wirtschaft den Bach runter und die ausländischen Investoren machten einen Rückzieher. Das Ziel der Regierung, sich bis 2020 von seinem Status als eine der 20 ärmsten Nationen der Welt zu befreien, war nicht mehr realistisch.

 

In Laos gibt es viele Analphabeten. Nur zwei Drittel der Männer und ein Drittel der Frauen können lesen und schreiben. Rund 50 % der Laoten haben noch nie eine Schule besucht. Zwei Drittel der laotischen Kinder brechen vorzeitig die Volksschule ab um bei der Feldarbeit helfen zu können. Weiterführende Schulen sind kostenpflichtig, sodass nur wenige Jugendliche sie besuchen.
Das erklärt auch, warum in Restaurants die Speisekarten oft mit Bildern abgebildet sind. Wenn es eine bilderlose zweisprachige (laotisch und englisch) Menükarte gibt und wir beim bestellen auf den laotischen Namen deuten, holen die Eltern trotzdem meistens die Kinder um es vorzulesen!

 

Die Industrie ist kaum entwickelt. Die wirtschaftliche Entwicklung wird stark beeinträchtigt durch den niedrigen Ausbildungsstand der Arbeitsbevölkerung sowie kaum verfügbares in- und ausländisches Investitionskapital.
Laos ist, im Gegensatz zu Thailand und zunehmend auch Kambodscha oder Vietnam, vom Tourismus noch weitgehend unberührt. Aufgrund von niedrigem Pro-Kopf-Einkommen (1629 Dollar pro Jahr), schlechtem Gesundheitszustand der Bevölkerung und mangelnder touristischer Infrastruktur ist das Land derzeit – mit Ausnahme von Luang Prabang – für viele Reisende unattraktiv.

 

 

 

 

Zwischen Traum und Wirklichkeit

Freitag, 7.4.2018

 

11,5 Stunden Fahrt für 362 Kilometer.
Das ist der Weg von Nong Khiao in den Osten nach Vieng Xai. Die Abfahrt war von 11.00 Uhr auf 12.30 Uhr verschoben worden und um 14.00 Uhr kam der 12 Plätzerbus dann hergefahren. Auf dem Dach befand sich neben dem Gepäck auch ein Moped, mit was sie die Verspätung begründeten. Es ist keine vielbefahrene Route und on board waren einheimische Frauen mit Kinder, Männer, Mönche und haufenweise Schachteln und Taschen.

 

Laos ist anders.
Es übertrifft alle Länder.
Peru und Bolivien waren chaotisch und das einfache Leben und die Armut war überall zu sehen. Wir fühlten uns immer sicher und in zivilisierter Umgebung.

Man kann die Mentalität der Laoten nur schwer auf einen Nenner bringen. Im Allgemeinen herrscht aber eine entspannte Atmosphäre. Überall wird man mit einer Liebenswürdigkeit aufgenommen, der man in Nachbarsländer nur selten begegnet. Dennoch ist es schwierig die Menschen zu beschreiben.

 

Beim Beobachten der Familien während der Fahrt erlebt man mehrere herzzerreissende Augenblicke, die sich tief einprägen. Dinge die weh tun, ohne Mama sein zu müssen.


2 Bussitze für 4 Personen, das klingt schon mal nicht angenehm. Die älteste Tochter mit 9 Jahren nimmt den

5 jährigen Bruder für 11,5 Stunden auf den Schoss, dieser will schlafen, friert, hat Hunger, muss aufs Klo. Gleich wie seine noch kleinere Schwester, die quasi im 3. Stock sitzt, ober Mama, weil Mama schon "schlemms" auf dem Reissack hängt.
Auch 11,5 Stunden.


Die Fahrt ist zackig. Schlafen geht so gut wie nicht, denn es zerrt einen regelrecht aus dem Sitz wenn der vollbeladene Bus in die vielen Schlaglöcher fährt.
Langsam wird es dunkel und auch kälter. Die Fenster werden geschlossen, Heizung gibt es keine. Keine extra Kleidung und nur 1 Flasche Wasser für die Familie neben uns. Die Gesichter der Kinder, mit den sandgefüllten Narben und verschmierter laufender Nase, neigen uns eine Rolle Kekse rüber zu reichen. Das Plastikpapier wird zusammen mit der leeren Wasserflasche einfach aus dem Fenster geschmissen!! Wie bitte?!

(man weiss es ja, aber das zu erleben!)

 

2 Sitze vor uns telefoniert ein Herr seit der Abfahrt, vor 2 Stunden. Die Laoten reden in Gesprächen in normaler Lautstärke, aber sobald sie ein Handy am Ohr haben, schreien sie sich an, dass man meint, der würde dem Gegenüber tatsächlich was antun wollen! Der Akku müsste doch bald mal leer sein, wunderte sich Koni, aber diese Batterie war für weitere Telefonate stark genug.

 

Wir fahren auf einem Waldweg und sehen über die vielen Baumkronen und das saftige Grün hinab. Vor jeder Kurve hupt der Busfahrer um sich anzukündigen. (wie in Peru) Obwohl zwischendurch laute laotische Musik tönt, verschläft die Mama der 3 Kinder. Das kleinste Mädchen hat sie einfach hinter sich auf den Reissack gelegt und der kleine Bub wurde dem 9 jährigen Mädchen zu schwer und so schläft er auf den Schuhen halb unter dem Sitz auf dem Boden.

 

Abrupt wird plötzlich gestoppt. Alle Einheimischen stehen sofort auf und gehen ins Freie. In der hintersten Busreihe sitzen 4 Mönche, die den Anschein machten, nicht aufstehen zu wollen, sich dann aber doch um entschieden. Der kleine Bub liegt noch immer am Boden und schlummert vor sich hin, als die Mama den Weg für die Mönche freimachte und ihn am Fuss auf den Reissack hochzog und halb auf/neben seine Schwester legte!!
Koni und ich wundern uns was los ist. Mit dem Blick aus dem Fenster, bzw. der Tür sahen wir wie erwachsene Frauen, Männer, Kinder direkt neben den Bus in die Hockestellung gingen und auf den Strassenbelag bieseln.

Die Büsche 2m rechts waren zu weit entfernt.
Hose und Rock rauf und weiter geht die Fahrt.

 

Alle paar Minuten geht das Fenster auf und egal ob Mann oder Frau, es wird ordentlich aus tiefstem Hals "da Rotz ue zoga" und "tschu" raus aus dem Fenster gespuckt.

Die Musik auf dem ipod und das Schliessen der Augen ist das Einzige, was die Fahrt erträglich macht.

 

... und dann sitzt man im Bus und sieht und hört das alles. Man denkt an daheim, an unsere Kindheit, an die Erziehung, an unseren Alltag und unseren Umgang miteinander.

Das Fenster geht wieder auf, wieder fliegen 2 grosse Flaschen und ein Plastiksack aus dem Fenster. Ungezwungener Zorn staut sich an und Worte lauern schon auf der Zunge, aber was würde diese show nützen?


Sie verstehen kein Wort.

Sie verstehen es  nicht!


Sind wir im Traum oder ist das Wirklichkeit?

 


 

Zurück zur Vergangenheit, 2-Tagestrip, Nordlaos

Mittwoch+Donnerstag, 4.+5. April 2018

 

Frisch und gesund wachten wir mit dem Wecker um 6.30 Uhr am Mittwochmorgen auf. Der kleine Rucksack
steht schon fertig gepackt im Eck und die Akkus sind alle voll geladen. Wir freuen uns riesig auf das wahre Leben im Norden von Laos. Es gibt 2 Tourenanbieter, die dasselbe anbieten: Flossfahren, trekking, ein Khmer Dorf besuchen, zurückfahren. 
 
Wir wollten aber was anderes.

Weg vom Standard. 
Wir möchten mit den Einheimischen mit Händen und Füssen reden, auf Luxus verzichten und einen Tag mit ihnen verbringen. Zuschauen wie sie Reis kochen und die Kinder zur Schule bringen.
Es bedarf einigen Recherchen bis man sowas findet.
 
Aber im Dorf in Nong Khiao gibt es Lam.
Lam wuchs in einem 300 Einwohner Dorf auf und neben seiner 2 Standardrouten hat er uns offeriert, uns in sein Dorf mitzunehmen. 
 
Meg+Logan wollten mit. Wir müssen zugeben, nach dem offerierten Preis für die 2 Tage, hatten wir die längste Entscheidungskrise ever! Zu 4. grübelten wir ob es das Geld - wir sprechen von 500.000 Kip = 50 Euro pro Person (!) - tatsächlich wert ist und dass wir in Laos damit so viel mehr tun können, als 2 Tage mit wandern und Dörfer besuchen zu verbringen.
Aber die Neugier war es, die uns dann für den Trip entscheiden liess.
 
Im Nachhinein reden wir nicht mehr vom Geld sondern nur mehr von diesem unvergesslichen Erlebnis.
Mit Ameisen auf dem Holzboden zu schlafen, im Stehklo vor fremden Blicken nicht geschützt zu sein und die Gockeler-Rufe um 4.00 Uhr morgens...
 
 
Tag 1
Um 8.30 Uhr standen wir vor Lam's Büro parat. Er gab uns 2 grosse Wasserflaschen mit und wir bezahlten den Restbetrag. Alle 4 hatten wir einen Grinser im Gesicht und wir konnten's kaum erwarten loszufahren. Von weitem sahen wir "Khe", unseren Führer, der an diesem Morgen bereits die weite Strecke von dem Dorf nach Nong Khiao gefahren ist, um uns abzuholen.
Er spricht englisch und hatte bei der Begrüssung schon den ersten Witz auf Lager: "hey guys, ready for the bike ride?"  ;)
Gemeinsam liefen wir zum Ufer des Nam Ou und setzten uns ins Boot.
Eine 40 minütige Fahrt führte uns durch wunderschöne Natur.
 
Der Fahrer machte kehrt und liess uns am Flussrand aussteigen. Hier ging die Wanderung zum ersten

"versteckten Dorf" los. Der Weg führte uns bei 32 Grad durch Bambuswälder und (dürre) Reisfelder.

Überraschenderweise sahen wir keine Tiere auf der über 1h langen Route. Wir fragten Khe, ob es hier denn keine Affen, Rehe oder Schlangen gibt. Er meinte doch die hat es gegeben, aber die Einheimischen e(a)ssen alles!...

 

Zwischen den Gräsern und im Weiten konnten wir kleine Bambushütten sehen und wussten, jetzt sind wir im ersten Dorf angelangt. Hier wohnen 2 verschiedene Stämme ganz friedlich miteinander. Die Khmer und Hmong.

Anscheinend kann man sie an deren Kleidung und Gesichtern auseinanderhalten, aber für uns sahen alle gleich aus ;-)

 

Die Kinder laufen mit Fischernetze umher oder spielen mit den freilaufenden Tieren, die Frauen waschen sich die Haare bei der einzigen Wasserstelle im Dorf und die meisten Männer sind auf dem Feld am arbeiten. 

Wir machen Rast bei einer 14 köpfigen Familie. Der Hausherr begrüsste uns per Händedruck und servierte später das Mittagessen.

 

Es gab klebrigen Bergreis (hochwertiger wie normaler Reis) mit Kohlsuppe, Eiomlett und Bambuswurzeln.

Zu jedem Gericht werden frische feurigscharfe Chilis serviert. Logan liebt scharf. Als er das Schüssele zu sich nahm und grad etwas davon nehmen wollte, nahm Khe ihm die Schüssel aus der Hand und sagte: "das ist zu scharf für dich, das darfst du nicht essen".

 

Das Essen war heiss serviert, keine Seltenheit in Laos, und es war gut. Voll wird man davon allerdings nicht, aber

es hält eine Zeit lang an. Khe machte ein Mittagsschläfchen was für uns hiess, wir können durch das Dorf gehen. Zuvor ging's noch auf die Toilette, ein kleines Bambushäuschen mit einem Stehklo und immerhin einem Draht um die Türe zuziehen und befestigen zu können.

Spülungen gibt es in Laos ganz selten, stattdessen steht ein Kübel mit Wasser und Schöpfkelle daneben.

Klopapier gibt es nie, weil es das auch nicht spülen würde.

(Europäische) Gewohnheiten bleiben Gewohnheiten und so haben wir immer mindestens 2 Klorollen im Rucksack. Die Entsorgung ist dann meistens - sagen wir mal so - abenteuerlich...

 

Wir brauchen nicht weit zu gehen, sehen wir schon die ersten Kinder im Schatten unter einem Baum sitzen und mit Gümmile um die Wette spicken. Daneben rennen Hühner, Hunde und Katzen durch die Gegend und dahinter ist ein kleiner Bub am Laub kehren.

Khe ist erwacht und wollte gleich losziehen um nicht allzu spät bei ihm daheim anzukommen.

Beim Zurücklaufen zum anderen Flussufer trafen wir auf ältere Laofrauen und sportliche Kanufahrer, die grad für

das Wasserfest Mitte April am trainieren waren.

Die Frauen stoppten Koni und fragten um Medizin. Khe erklärte uns später, dass sie das öfters tun und auch wenn es zB nur Lutschbonbons sind, tun die für marode Knie unglaublich gut. ;-)

Da entbeerte Koni gerne ein paar Stück.

Der Kolleg von Khe wartete schon am Ufer.

Auf der Fahrt im Boot fing es an zu regnen. Koni denkt an alles, er hatte "zur Sicherheit" noch unsere Pongos eingesteckt und so blieben wir im Trockenen :)

 

Es war schon etwas dämmerig, als wir an einer kleinen Sandbank anhielten und ausstiegen. Keine Kinder die herrennen und etwas verkaufen wollen und keine aufrindlichen TukTuk Fahrer die uns ins Gästehaus fahren wollen.

Wir sind da.

Fernab vom Tourismus.

Mitten im laotischen (chaotischen) Leben, wie Koni sagen würde.

Zurück in der Vergangenheit.

 

 

Die Menschen sassen wie bei anderen Dörfer vor den Häuser, unter den Welldächern, da es noch einbisschen nieselte. Kinder plantschten in den Wasserlachen und Hunde und Hühner rennen stürmisch an uns vorbei. Wir werden von oben bis unten gemustert. Die Leute winken uns zu und begrüssen uns mit "Sawadii".

Hingegen anderer Dörfer stoppten wir bei einem Haus, zogen die Schuhe noch im Freien aus und betraten das Wohnhaus. Wir fanden einen Tisch mit Holzstühlen vor und ein grosser Raum, in dem nichts als eine Feuerstelle im Eck war. Das Licht war wie in allen Geschäften oder Gebäuden schlecht und dämmerig.

(Ganz oft waren wir schon froh darüber...)

Khe unser Führer kam auch ins Haus und sagte, "helft ihr kochen, wir treffen uns morgen um 6.00 Uhr zum Frühstück und bye" und weg war er.

 

Gleich kam "Ham", eine 43 jährige Frau, die Khe's Tante war, zu uns gelaufen und winkte uns an den Boden. Wir folgten und setzten uns hin. Sie gab uns 4en einen Kübel mit Wasser zum Hände waschen und dann ein Messer und eine Schüssel voller Bohnen. In laotisch erklärte sie uns wie wir diese und den vom Boden rüber gerollten Kohl schneiden sollen. Wir verstanden Bahnhof und lachten, da lachte sie mit und zeigte es uns. Als wir damit fertig waren, zeigte sie auf eine Hintertür. Betty zog die Schuhe an und ging voraus und fand ein badewannengrosses Becken und einen Schöpfer vor. 

 

Darin soll ich das Gemüse jetzt waschen? Grrrr, da schwimmen Ameisen und Mücken drin!

Also versuchte Betty den Wasserhahn zum laufen zu bringen und als Ham das hörte, kam sie um nachzusehen.

"No no" sagte sie barfüssig (sie stand aber im Wasser) und nahm Betty das Gemüse aus der Hand. Sie tauchte die Bohnen und den Kohl in die Wanne und ging zurück in die Küche.

Erzähle ich das den anderen? - Nein.

 

Auf dem Kochgestell kochte das Wasser schon. Dort kam der Kohl rein. Die Bohnen wurden mit 4 Knoblauchzehen und 1 Schale vom Knoblauch und jede Menge Öl angebraten und gekocht. 

Ham schüttelte den Reis in einer bambusgeflochtenen runden Tellerschüssel um den Staub und die Schalen vom eigentlichen Reis zu trennen. Immer wieder. Tag für Tag.

 

Später sollten wir uns an den Tisch setzen. Sie brachte heissen Reistee und unser Küchendienst war somit beendet :) Der Tee schmeckte wie das Reiswasser, das beim Reiskochen entsteht. 

Einfach freundlich lächeln und trinken (runter schlucken) :p

 

Dann wurde das gekochte Abendessen serviert.

Reis mit Kohlsuppe und Bohnen. 

Die Schüssel mit den Bohnen war sofort leer, die waren einfach himmlisch gut! :-)

Natürlich brachte Ham "LauLau-Wasser" (Reisschnaps)!
1 Gläschen bringt man runter, auch ein 2tes, aber beim dritten muss man das starke bittere Reiswasser schon runter würgen. Wahrscheinlich wäre es nach dem 4. oder 5. Gläsle besser geworden, wir winkten aber freundlich ab. :)

Es war 18.10 Uhr und das eh schon dämmrige Licht wurde abgeschaltet.

Es war Bettzeit!

Jawohl - rein ins warme kuschelige Bett - oder Moment! 

Es ging auf steiler Treppe in den 2. Stock. Dort hängten 4 Moskitonetze von der Decke und am Boden war

1 dünne Decke zum draufliegen.

Ham ging barfüssig ins erste der 4 Netze und klopfte die Decke aus, dann ging sie ins nächste und winkte uns zum fertig aufbereiteten Bett hinein. Koni und ich "bezogen" das Netz, dann kamen Meg+Logan an die Reihe.

Es war echt früh und wir wollten noch kein Auge zu machen, also erklärten wir ihr mit Händen und Füssen, dass wir noch kurz rausgehen um das Dorf anzuschauen und bald zurück sein werden. Sie lachte und nickte nur und sperrte die Tür hinter sich ab.

 

Zu 4. schlenderten wir durch die Hauptstrasse und kauften bei einem Ständle als Nachtisch eine Oreo-Kecks-Rolle für uns. Im Dunkeln sahen wir nicht viel, aber soviel, dass junge Laoten in den Büschen sassen und heimlich rauchten ;).

 

Nach nur 2x klopfen öffnete Ham uns die Tür und nach dem Zähne putzen im Badezimmer

(= 1 Stehklo und 1 Klorolle war vorhanden, kein Waschbecken, kein Spiegel, kein Licht - man bedenkt, dass diese Menschen so leben!!) gings in den oberen Stock auf den Boden.

 

Während Meg+Logan und Betty sich noch unterhielten, schlummerte Koni schon. Dann waren nur noch die Ladies am quasseln und zuletzt war es Betty die mit bereits 4 toten Ameisen noch immer im so anfühlenden "Ameisenhaufen" liegt und versucht das Krabbeln abzustellen.

 

Das klappte nicht bis 10.00 nachts, nicht bis Mitternacht, nicht bis 2.00 nachts und nicht bis 4.00 morgens!

Die freilaufenden Hunde erfüllten den Schutz vor Eindringlingen prima. Sie bellten mit den anderen um die Wette; das störte auch den lautstark schnarchenden Nachbarn scheinbar nicht.

 

Der letzte Blick auf die Uhr machte sie dann kurz vor 4. Dann endlich klappte es zum einschlafen.

Punkt 4.20 Uhr riss Koni die Augen auf und so auch Betty.

Der Gockeler ist wach!

Zuerst war es nur einer, den wir versuchten zu überhören, dann kamen seine vielen Freunde dazu und um

5.00 Uhr waren wir alle wach! 

 

Boa, was für eine unvergessliche (krabbelige) Nacht! :-)

 

 

Tag 2

Um 6.00 Uhr setzten wir uns an den Frühstückstisch. Ham hat uns bereits eine Nudelsuppe und Reistee gekocht.

Überraschenderweise war die Suppe ganz ok. Ohne Getier - einfach nur Nudeln und Dünnes.

Vor der Abreise wollten wir uns das Dorf bei Tag anschauen und Khe erlaubte uns die Schule zu besuchen.

Das war einfach toll!

Dann nahte die Abreise. Wir winkten den Dorfbewohner zu und machten uns zum Ufer. Das Bötle stand bereit und die Fahrt ging los. Khe scherzte und sagte: "wollt ihr mit den Blutegel um die Wette rennen?" - Ja klar!

Da fuhr er an das Ufer, hüpfte hinaus und rannte mit uns durch den Wald.

Es war kein Scherz!

Vom gestrigen Regen wimmelte es nur von Blutegel und man konnte kaum schnell genug sein, ehe sich einer schon auf dem Schuh befand! Khe zupfte diese dann gekonnt von uns weg.

 

Nach dieser schweisstreibenden Rennaktion gings wieder ins sichere Boot. 

Nach einer halben Stunde kamen wir im südlicheren "Muang Ngoy Neua" an. Diese Stadt zieht so manche Touristen an. Sie ist weniger modern als Nong Khiao, bietet dafür aber ein authentisches Landleben.
Für Koni und mich war es schön wieder viele kleine Restaurants zu sehen und sich "voll" zu essen. Von Suppen

und Reis werden wir beide einfach nicht satt.

Nach dem Besuch des Dorfes kam auch schon die letzte Aktivität. Wir konnten wählen ob wir per Boot zurück nach Nong Khiao möchten oder selbständig mit dem Kajak flussabwärts paddeln wollen.
Wir haben uns für das Kajak entschieden und es lagen 3 Stunden vor uns.

 

Es war richtig abenteuerlich, denn Meg+Logan's Boot füllte sich immer wieder vollständig mit Wasser, so dass wir in Abständen das sinkende Boot entleeren mussten. :)

Kurz vor 15.00 Uhr waren wir zurück im Ausgangsdorf Nong Khiao.

Hier war Endstation.

Nach 10 schönen gemeinsamen Reisetagen, hiess es Abschied nehmen, denn die beiden fahren heute noch weiter südlich und wir zwei suchen den Osten auf.

Megan and Logan it was a blest travelling with you!

Happy and safe travels!

 

Koni und ich wollten mit dem Nachtbus 10h östlich fahren, aber die 2 bestellten Plätze stellten sich als "voll" heraus und so stiegen wir nicht ein und blieben noch eine Nacht in Nong Khiao.

 

Dusche und Bettmatratze wir kommen! :-)

 

Ganz liebe Grüße von den waschechten Laoten (Chaoten) :-))

 

 

Betty&Koni

 

 

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  • #1

    Mum (Donnerstag, 12 April 2018 09:06)

    Boah - so schöne und zugleich ergreifende Bilder, die nachdenklich machen.


 

Nong Khiao, Nordlaos

Dienstag, 3. April 2018

 

Nach 2 gemütlichen Tagen in Luang Prabang ging es zu 4. wieder etwas nördlich nach Nong Khiao.

Die Busfahrt hätte echt schön sein können, aber genau an dem Morgen ging es Betty gar nicht gut und sie war froh über die vielen Medi's von Moni. (Danke Moni!)

 

Nach 4 holprigen Stunden konnten wir endlich aussteigen und Betty das Bett aufsuchen.

Die vielen Stunden Schlaf war dann auch die einzige Medizin die wirklich half.

Zum Glück war der Fotograf topfit und wir können euch mit tollen Fotos versorgen.

 

Inmitten von Kirschblüten vor einer Kulisse aus Karstgebirge (bis zum Gipfel waldbewachsen) liegt das schöne Nong Khiao am Ufer des Nam Ou.

 

Der Fluss "Nam Ou" ist eine wichtige Verkehrsader im Norden Laos, da viele an seinem Lauf gelegene Orte noch nicht an das Straßennetz angebunden sind. Der Großteil des Einzugsgebietes des Flusses ist gebirgig mit tief eingeschnittenen Tälern. Aktuell werden am Nam Ou 5 Dämme zur Energiegewinnung durch Wasserkraft errichtet. 

Die riesige, mehrstufige Höhle "Tham Pha Tok" diente den Dorfbewohnern während des Zweiten Indochinakriegs als Zufluchtsstätte und ist nur 2,5km vom Zentrum entfernt.

Schon vor wir beim Eintrittsschild ankamen, rannten Kinder von den Büschen heraus (was auch

immer sie dort taten - sie waren schneller als wir schauen konnten) und begleiteten uns zur Höhle.

Bald stellte sich heraus, dass die 3 Jungs die Führer der Höhle sind und mit Taschenlampe bewaffnet uns den im Wald versteckten Eingang zeigten.

Ein echtes highlight für alle Höhlenfans.

Wir fanden es ziemlich beängstigend, wenn man bedenkt, dass über 10.000 Menschen in diese Höhle passen mussten um von den vielen Bomben geschützt zu sein.

(Mehr zum Krieg, wenn wir im östlichen Vieng Xai sind.)

 

Der Spaziergang zurück ins Dorf war sehr schön. Wenn die letzten Sonnenstrahlen hinter den hohen Karstbergen das Wasser im Nam Ou treffen, wird es fast schon kitschig schön :)

Betty is zu 80% wieder fit und so meldeten wir uns am nächsten Tag für einen 2 Tagestrip an. Eigentlich wäre ein Tag Erholung noch gut gewesen, aber so viel Zeit brachten Meg+Logan nicht mit und da es den letzten Trip ist, den wir gemeinsam machen  können, dachten wir uns "wird schon klappen" :-).

 

Betty ging nach dem Abendessen gleich ins Bett und Koni zeigte den Kanadiern noch die Kamera-Einstellungen für

Nacht- bzw. Sternefotos.

 

Gute Nacht aus dem idyllischen Nong Khiao,

 

 

Betty&Koni

 

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Tat Kuang Si, Luang Prabang, Nordlaos

Freitag, 30. März 2018

 

Dieser zauberhafte Ort, 32km südlich der Stadt ist für seinen türkisfarbenen Wasserfall sowie das hochgelobte

Bären-Rettungscamp bekannt.

 

Das Tat Kuang Si Bear Rescue Centre ist ein Gehege mit Malaienbären, die aus den Fängen von Wilderern gerettet wurden. Zum Schutz, dass ihnen das Gleiche nicht noch einmal widerfährt, werden sie nicht mehr in die Freiheit entlassen.

Es war das erste Mal für uns, dass wir Bären sahen.

Diese wolligen grossen Tiere sind einfach süss, auch wenn manche die Tortur der Wilderer nur halbwegs gut überstanden haben und etwas "crazy" sind ;).

Der stufenförmige Wasserfall ergiesst sich über Kalksteinformationen in türkisfarbene Pools. Die untere Stufe

der Kaskade wurde zu einem öffentlichen Park mit Picknicktischen umgestaltet. 

Wir wussten nicht, dass man in den Pools baden darf, aber als wir dann die freudigen Gesichter der anderen

sahen, hüpften wir mit unserer Kleidung rein. 

Es war definitiv eine Abkühlung!

Mit den TukTuk-Fahrern um den Preis zu failschen ist immer recht lustig.

Sie bieten meist das doppelte an und zum Schluss treffen wir uns dann immer in der Mitte.

Die Fahrten sind holprig und ohne Polsterbezüge oft recht hart, aber es ist immer ein Erlebnis.

Von rennenden Hühnern, überladenen Mopeds (meist sitzen 3-4 Personen oben), spielenden Kinder, bis hin

zur Naturschau ist es immer abwechselnd und amüsant.

 

Im Gästehaus-Zimmer gibt es ein Doppelbett, ein Ventilator, 2 Fenster (!) und ein Badzimmer mit Klodusche

und Waschbecken. Ein aus Flaschenglas gebastelter Spiegel steigert den Wohlfühlfaktor noch zusätzlich :).

Einfach klasse!

 

Ganz schöne Grüße aus Luang Prabang,

 

 

Betty&Koni

 

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  • #1

    Mum (Samstag, 07 April 2018 08:50)

    Good morning.
    It's wonderful.
    We are in Dublin, weather is good but cold.
    Good buy �mum, Gon, Eml, Rente :)


 

Luang Prabang, Nordlaos

ab Donnerstag, 29. März 2018

 

Luang Prabang war einst die Hauptstadt des historischen Königreichs Lan Xang. Bis zur Abschaffung der Monarchie in Laos 1975 war es die Königsstadt.

 

Seit der wirtschaftlichen Liberalisierung, insbesondere der Privatisierung des Tourismus 1991, wird die kulturhistorische Bedeutung von Luang Prabang erkannt und verstärkt vermarktet. 1995 wurde die Stadt zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt. 32 buddhistische Klöster sowie die gesamte französische Kolonialarchitektur in der Stadt wurden unter Denkmalschutz gestellt und werden seitdem restauriert. Eine restriktive Stadtplanung soll zudem Verstöße gegen den kunsthistorisch einzigartigen Charakter des Stadtzentrums verhindern.

2015 besuchten bereits 500.000 ausländische Touristen Luang Prabang.

Jeden Abend ab 17.00 Uhr findet ein riesiger Nachtmarkt statt. Wir trauen uns fast nicht durchzulaufen, weil es so schöne handgefertigte Schal, Kissen, Laternen, Taschen und ganz vieles mehr, gibt.

Manchmal ist man froh, dass der Rucksack voll und die Geldtasche fast leer ist. ;-)

 

Zum Abendessen setzen wir uns an einen etwas klebrigen Strassentisch, umgeben von vielen wartenden Moskitos, wählen Reis, Krautsuppe, Bohnen, Karotten, Aubergine, Ananas und Ei als Hauptgericht und vergnügen uns später noch an einem Crêpe mit Bananen und Schokolade oder wir bestellen einen frischen Frucht-Shake am Strassenrand. Davon gibt's nämlich ganz schön viele.

Manchmal gönnen wir uns aber ein nettes Restaurant und lassen uns um 10 Euro so richtig verwöhnen.

Eine schöne alte Stadt mit leicht touristischem touch.

Hier werden wir ein paar Tage bleiben und wir freuen uns auf alles was kommt :)

 

Ganz liebe Grüße aus Luang Prabang

 

 

Betty&Koni

 

 

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Auf dem Mekong nach Luang Prabang, Nordlaos

Mittwoch+Donnerstag,, 28.+29. März 2018

 

1 Grund führte unseren Weg vom Norden ins südlicher gelegene Luang Prabang (um dann später wieder etwas nördlicher zu fahren). Bettys AuPair Freundin Manu ist mit ihrem Verlobten Mirko dort.

Das Treffen in Thailand wollte aus terminlichen Gründen nicht klappen und so hofften wir auf Laos - und siehe da,

wir 4 hatten einen superschönen Abend in einem netten französischen Restaurant.

 

Der Weg nach Luang Prabang ist per Bus in 14h zu machen oder auf dem Mekong (Fluss) per slowboat in 2 Tagen.

Da das "fast boat" nur fährt, wenn alle Sitze besetzt sind und wir keine Zeit verlieren wollten, wechselten wir zur  langsameren aber fixen Variante.

 

Die Fahrt an sich war nett.

Aber das Gesehene war grauenhaft und traurig!

Von Tierquälerei bis zur Armut und dem vielen Müll im Fluss, wir blieben von nichts verschont.

 

Wir konzentrieren uns aber auf die schönen Dinge und teilen sie gerne mit euch.

Auf dem Boot wurde Bier und Wasser verkauft. Für die Hungrigen gab es in Plastiktüten Nudeln mit Huhn.

Wir hatten unser eigenes Sandwich dabei :-).

 

Der Sonnenuntergang auf dem Mekong war schnell, aber sehr schön. Schon beim anlegen des Bootes kamen

12 jährige Kinder mit einem Zettel in der Hand hergerannt. Durch das Fenster reichten sie uns das Papier darauf stand: "cheap good hotel please".

Der Junge sprach gut englisch und meinte, dass er nur 1 Minute von hier wegentfernt wohnt und er uns morgen wieder zur Bootsanlegestelle bringen würde. Wir entschieden uns für ihn, obwohl er 10.000 Kip teurer war als die anderen. Dafür war er nicht aufdringlich!

 

Für 80.000 Kip (ca. 8 Euro) kamen wir in einem grossen Zimmer mit Klimaanalage und privaten Badezimmer unter. Im Aufenthaltsraum konnten wir das Frühstück für morgen und ein Sandwich für die Fahrt vorbestellen. Da die Eltern in Vientiane unterwegs sind (oder einfach die Kinder arbeiten lassen...) managten das alles die 10+12 jährigen Buben.

Sie sagten uns, dass wir auf unsere Wertsachen aufpassen und sie wenn möglich immer mit uns tragen sollten. Zusammen mit den Kanadiern assen wir zu Abend und fanden später heraus, dass tatsächlich die Kamera unserer Reisefreunden aus dem Zimmer verschwunden war!!

Wer da ins Zimmer kam ist uns nicht klar, wir haben höchstens eine Vermutung.

 

Am nächsten Morgen warteten wir fast 40 Minuten auf das vorbestellte Frühstück ;) und der Transport zum Hafen konnte nicht stattfinden, weil die beiden Buben zur Schule mussten, und sonst niemand da war. Naja, es waren höchstens 500m zu gehen.

Die Fahrt auf dem Boot ging weiter und erst gegen 17.00 Uhr Uhr kamen wir in Luang Prabang an. 

Zu 4. machten wir uns wieder auf die Suche nach einem Hotel. Direkt im Zentrum, in der sich die Haupteinkaufsstrasse (für Touristen) befindet, variierten die Preise zwischen 130.000 und 600.000 Kip

(ca. 13-60 Euro die Nacht). Wir wussten, dass es etwas ausserhalb günstigere Unterkünfte gibt, dafür muss man Geduld und Zeit mitbringen. Zu viel Zeit hatten wir nicht, denn  Manu und Mirko sind nur diese Nacht hier. 

Mittlerweile sind wir faire und gute Preisfailscher und wir können den Bonus "als Gruppe" zu reisen nützen und konnten eine Unterkunft um 80.000 ziemlich zentrumsnah finden.

 

Dann kam der Moment!

Nach so vielen Monaten trafen wir Manu und Mirko!
Es war einfach schön :-)
Danke euch beiden für diesen gemütlichen und lustigen Abend!

Wir freuen uns schon auf das Wiedersehen Zuhause!

Ganz viel Spass auf eurer Weiterreise and take good care!

Ganz liebe Grüße aus Luang Prabang

 

 

Betty&Koni und Manu&Mirko

 

Kommentare: 1
  • #1

    Mum (Dienstag, 03 April 2018 16:08)

    Ja herrlich - dieses Baumhaus mitten im Dschungel ! Manch Unterkunft am Boden ist nicht halb so luxoriös :) Tolle Bilder - also kein Aprilscherz :):)
    Genießt noch die letzten 2 Monate ! ! !
    Lah gorn - mum


 

In den Baumwipfeln von Laos, Huay Xai, Nordlaos

Montag+Dienstag, 26.+27. März 2018

 

Die "Gibbon Experience" ist ein fantastischer Anbieter für Trekking- und Jungletouren im laotischen Norden. 

Seit unseren Recherchen daheim wollten wir diese 2 Tagestour machen. Auch wenn sie für laotische Verhältnisse teuer ist (380 Euro für 2 Pers.) kratzten wir das Geld in unseren Hosentaschen und durchlöcherten Geldtaschen zusammen und legten das gefundene Strassengeld - 1 Laocent ;) - dazu und konnten so Bettys Baumhaus-Traum wahrwerden lassen. :-)

 

Wir packten je einen kleinen Rucksack zusammen und um 10.00 Uhr wurden wir mit einem Pickup abgeholt.

Wir fuhren über 1 Stunde in Richtung Norden. Die Strassen sind holprig, doch hingegen Thailand ist der Verkehr langsam und sicher. In einem indigen Dorf stiegen wir aus und erhielten das Zip-line Geschirr angeschnallt.

Nach einer Dos(e)is Moskitospray ging's auch schon los. 

 

Mit dem Spaziergang durchs Dorf konnten wir zum ersten Mal das tatsächliche Leben in Laos einatmen.

Die Leute leben in einfachen Bambushütten und winken uns zu. Die Wäsche waschen sie im Fluss nebenan und hängen die Kleidung mit einer Schnur rundums Haus auf.  Die Kinder rennen her und bewundern uns und quasseln los. Doch leider verstehen wir kein Wort.

Wir fühlen uns in eine ruhige alte Zeit zurückversetzt.

 

Vor der Flussüberquerung hiess es "lah gorn", denn wir schwingen uns per Zip-line aufs andere Ufer und die Kinder winken uns zum Abschied freundlich zu.

Am ersten Tag standen 3 Stunden Trekking und 10 Zip-lines an.

Die anderen Gruppenmitglieder und die 2 Tourguides waren super! Wir hatten eine ordentliche Länderanzahl beieinander: Frankreich, Malaysia, England, Kanada, Deutschland, Australien, Laos und Österreich :)

Die Zip-lines sind sooooo lang. Die Längste hat stolze 570 Meter!

Jederzeit war die Sicherheit das Wichtigste und der Guide überprüfte immer ob alles richtig sitzt.

 

Könnt ihr euch vorstellen über den Jungle von Laos zu fliegen?

Wir auch nicht - aber dann fühlte es sich tatsächlich so an!

Unbeschreiblich.

Das ist soooo cool :-)

Von weitem konnten wir das Baumhaus erahnen!

Versteckt und inmitten der hohen Bäume schwebte das holzige Haus auf über 60m Höhe.

 

Es besteht aus 3 Etagen. Im ersten Stock ist der Ein- und Ausgang (nur per zipline erreichbar), die Schuhablage

(wie in Thailand werden die Schuhe vor jedem Wohnhaus und Tempel ausgezogen) und das Badezimmer.

Es gab tatsächlich eine Kaltwasserdusche, ein Stehklo sowie ein Waschbecken.

Was wollen wir mehr? :-)

 

Im 2. Stock, der zeitgleich die Hauptetage ist, befindet sich eine offene Küche, 8 Schlafplätze, die Frischwasserstation und der Aufenthaltsraum mit Esstisch.

Tatsächlich geht es noch einen Stock höher, wo sich weitere 4 Schlafplätze befinden.

 

Koni und ich fanden einen Platz im 2. Stock direkt im Eck mit herrlichem Lüftle und Tiergeräuschen :)

Die Schlafplätze waren je für 2 Personen ausgestattet. Das heisst 2 dünne Matratzen, 2 Kissen, 2 Decken

und 1 grosses Moskitonetz zum übers Bett spannen.

(Dieses war nicht nur für die kleinen Tiere, sondern auch für Mäuse, Possum, Raupen und Grössere, ...)

Zum Abendessen gab es gebratenen Reis mit Gemüse, Hühnchen, Schwein und sonstiges Getier.

Pad Thai (veg. Nudelgericht), gedünstetes Gemüse, viele Chili's, sticky Rice, Cashewkerne, karamellüberzogene Nüsse, frische Wassermelonen und süsse Ananas.

Lecker!

 

Das alles wurde von 2 laotischen Damen per zipline (noch warm) hergeflogen.

Nach dem Essen machten sie für uns die Matratzen und Moskitonetze zurecht und die Guides versorgten uns mit witzigen und kniffligen Kartentricks sowie jede Menge "happy water". (starker Reisschnaps)

 

Noch vor Dunkelheit sollten wir duschen, da nicht nur das Wasser, sondern auch die Temperatur sinkt. 
Ein Vorhang trennt das Badezimmer vom anderen Raum.

Zudem mussten wir unsere Snacks abgeben um sie in einer dichten Box zu verstauen, sodass unerwünschte Besucher keinen Ärger machen :)

 

Duschen, in 60m Höhe, mit einem Holzrost (!) und 180 Grad Sicht auf den Jungle war ein ganz besonderes Erlebnis. Wenn die Kleidung vom Wind nicht grad weggeweht wird, hat man positive und abenteuerliche Erinnerungen an die Freiluftdusche! 

 

Einfach irre!

Die Nacht war herrlich. 

Frische Luft und kühler leichter Wind.

Dazu Vogelgezwitscher, Gibbonrufe, Possumraschel.

Betty hatte es als Nachtmensch einfach, sich wach zu halten um dem Junglesound zu folgen und zu geniessen. Manch anderen unserer Gruppe schloss es die Augen noch früher als sonst.

 

Es war ein atemberaubendes Gefühl.

Wir und der Jungle - hoch oben in den Baumwipfeln von Laos!

 

 

Am nächsten Morgen mussten wir wohl oder übel gehen.

Die Tour ging mit Trekking und Ziplining weiter.

Jippppi! :)

Wir kamen immer näher zum Dorf, wo das Mittagessen und die Pick-up Fahrer schon auf uns warteten.

Der letzte Anflug wurde vom Guide aufgenommen.

Herrlich!

Da es den letzten Tag etwas geregnet hat, war die Rückfahrt recht abenteuerlich.

Nur mit viel Schwung fanden wir uns auf dem matschigen Weg zurecht. 

 

Megan and Logan aus Kanada, lernten wir an der Grenze von Thailand/Laos kennen und seither reisen wir zusammen zu den Dörfer und Aktivitäten.

Sie haben ähnliche Ziele und so freuen wir uns auf weitere Tage zusammen :)

Gegen 15.00 Uhr kamen wir zurück in die Stadt Huay Xai und freuten uns, dass die grossen Rucksäcke im Hotel noch immer da sind :)

Diese 2 Tage waren voll mit neuen Erlebnissen, tollen Gesprächen und coolen Momenten! :)

 

Swinging smileys und liebe Grüsse aus Laos's Norden

 

 

Betty&Koni

 

 

Kommentare: 2
  • #2

    Markus (Sonntag, 01 April 2018 21:17)

    Was für ein Fortschritt!!! Gepolsterte sitze... Wir hatten damals 2 Tage lang das Vergnügen auf harten holzbänken auf dem Boot �����

  • #1

    Verena (Sonntag, 01 April 2018 12:26)

    Wow! Voll cool, was ihr alles macht! Ihr erlebt wohl die abenteuerlichste Zeit eures Lebens! Ich freue mich mit euch!


 

Huay Xai, Laos

Sonntag, 25. März 2018

 

Diese "kleine" verschlafene Stadt in Nordlaos mit knapp 18.000 Einwohner wird lediglich vom Mekong-Fluss von Thailand getrennt.

Angeblich gab es hier während des Geheimen Kriegs eine US-amerikanische Heroin-Verarbeitungsanlage, doch heute dient Huay Xai eher als Durchreisestation oder als Startpunkt für Jungleaktivitäten.


Wir sind uns nicht sicher, ob diese oder ähnliche Verarbeitungsanlagen im Dunkeln nicht doch noch existieren.

Die unzählig grossen und teuren Autos (BMW X8, Range Rover, ...) sind für laotische Verhältnisse mehr als merkwürdig und passen nicht wirklich in die sonst so ärmliche Stadt.

Von Huay Xai und Umgebung werden wir wieder was Neues erleben.

Diese 2 tägige Tour hat Betty schon seit den Recherchen daheim im Kopf.


Freut euch auf die 586 Fotos! - die wir natürlich nicht alle hochladen :)

 

Glg aus Laos

 

 

Betty&Koni

 

 

Kommentare: 3
  • #3

    Tante Marianne (Freitag, 30 März 2018 21:08)

    Danke euch für die vielen Eindrücke von fernen Ländern...wunderbar, dass wir auf diese Art mitreisen können... wünschen euch ein besonderes Osterfest (wahrscheinlich ohne Schokohase)....und noch eine herrliche Zeit bis zum Wiedersehen.... LG Marianne

  • #2

    buadi (Mittwoch, 28 März 2018 18:34)

    wir freuen uns riesig auf euch!!!
    Noch 44 Tage bis Steffi&Michl abfliegen und nur noch 64!! Tage bis ihr in München landet!!!!
    *WOOP WOOP*!

  • #1

    buadi (Mittwoch, 28 März 2018 18:33)

    Hi ihr zwei,

    toll was ihr alles erlebt und wo ihr überall hinkommt!
    Bin schon gespannt auf die Fotos vom Baumhaus-Abenteuer.

    BIS BALD!! :* :*


 

Hallo aus Laos!

 

Wir sind gut über die Grenze gekommen und haben die ersten Verwirrungen mit dem neuen Geld hinter uns.
Stolze 300.000 KIP tragen wir mit uns umher und ein Mineralwasser kostet 15.000 KIP = 1,5 €.

 

Morgen geht's in die Baumwimpfel von Laos - wir sind 2 Tage unterwegs und melden uns dann wieder zurück.

 

Euch allen einen guten Wochenstart

und lah gorn (heisst auch in laotischer Sprache "tschüss" :))

 

 

 

Betty&Koni